Das Projekt XChange bietet einen Raum für Düsseldorfer Bürger:innen, um den interkulturellen Austausch zu fördern und das Zusammenleben in unserer Stadt zu stärken. Menschen mit und ohne Flucht- und Migrationsgeschichte sind eingeladen, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und gemeinsam an einer vielfältigen Gesellschaft mitzuwirken. Wir wollen gemeinsam mit euch für eine inklusive Gesellschaft in Düsseldorf arbeiten.
Unsere Ziele:
Wer wir sind:
Das Projekt wurde vom Verein AVP e.V. ins Leben gerufen. Mehr über AVP e.V. erfahrt ihr hier. Wir sind ein kleines, engagiertes Team mit Erfahrung im Bereich der Migrationsforschung. Die Projektleitung besteht aus Makileny und ihrer Assistentin.
Projektleitung:
Was wollen wir konkret machen?
Unser Fokus liegt darauf, den interkulturellen Austausch in Düsseldorf zu fördern. Um dies zu erreichen, wollen wir ein Theaterstück und Workshops als Vorbereitung für die anstehenden Podiumsdiskussionen anbieten.
Theaterpädagogische Formate
Dieses Projekt setzt auch auf ein Theaterpädagogisches Format, um die Erlebnisse und Geschichten von Teilnehmer:innen und Bürger:innen aus Düsseldorf darzustellen. Wir werden gemeinsam an szenischen Kompositionen arbeiten und die Inhalte aus Workshops, Interviews und Integrationsgeschichten als Grundlage nutzen. Unter der Anleitung eines Theaterpädagogen werden Szenenbeschreibungen, Dialoge und Regieanweisungen entwickelt.Besondere Szenen und Charaktere werden eingeführt, um die Erfahrungen und Perspektiven der verschiedenen Zielgruppen darzustellen. Durch die Darstellung individueller Flucht- und Migrationsgeschichten wird Verständnis gefördert und Vorurteile abgebaut.
Für die Aufführung wird ein ausgewähltes Laientheater aus Düsseldorf beauftragt. Eine öffentliche Aufführung des Theaterstücks ist im letzten Quartal 2026 geplant.
Workshops
Als Vorbereitung auf die Podiumsdiskussionen bieten wir unseren Teilnehmer:innen Workshops an. Diese Workshops dienen als Hilfestellung für die Argumentationsweise und werden von professionellen Argumentationstrainer:innen geleitet. Die Podiumsdiskussionen sollen im Austausch mit Expert:innen aus der Politik und Wissenschaft stattfinden. Die Expert:innen kommen idealerweise aus der Migrationsforschung.
Wir wollen mit Ihnen und euch über folgende Themen diskutieren:
Partizipation
Können Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte aktiv an der Gesellschaft teilnehmen? Wie kann ihre gesellschaftliche Teilhabe erhöht werden?
Es ist wichtig zu untersuchen, wie Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung besser in gesellschaftliche Prozesse integriert werden können. Dazu gehört nicht nur die Möglichkeit, an politischen Entscheidungen teilzuhaben, sondern auch Zugang zu Bildung, Arbeit und sozialen Dienstleistungen zu erhalten. Diese Diskussion soll Wege aufzeigen, wie Barrieren abgebaut werden können, damit Bürger:innen mit Flucht- und Migrationsgeschichte eine aktive Rolle in der Gesellschaft einnehmen können.
Wohnen und Quartierentwicklung
Ist der Wohnraum in Düsseldorf bezahlbar? Welche Schwierigkeiten und Problematiken entstehen durch hohe Mieten? Wie kann eine gemischte Gestaltung der Gemeinschaft dazu führen, dass mehr Chancengleichheit entsteht?
Es gibt drei Dimensionen, die bei der Frage nach Wohnraum entstehen: Bezahlbarkeit, Verfügbarkeit und Zugänglichkeit. Die Bezahlbarkeit gibt an, inwieweit ein Wohnraum in Relation zum Einkommen finanziell bezahlbar ist. Die nächste Dimension, die Verfügbarkeit, stellt die Frage, ob es genug Wohnraum für unterschiedliche Bedarfsgemeinschaften gibt. Darunter fällt, ob eine Wohnung behindertengerecht gestaltet ist und ob die Größe für einzelne Bedarfsgemeinschaften ausreichend ist. Die Zugänglichkeit stellt die Frage, ob alle Personen die gleiche Chance auf eine Wohnung haben. Sowohl individuelle als auch gruppenspezifische Probleme können auftreten, ebenso wie Diskriminierung gegen bestimmte Nachfragegruppen.
Individuelle Probleme beziehen sich auf die persönlichen Herausforderungen und Schwierigkeiten, die einzelne Personen erleben können, sei es finanzielle Belastungen, familiäre Konflikte oder berufliche Hindernisse. Gruppenspezifische Probleme betreffen bestimmte soziale Gruppen, die aufgrund gemeinsamer Merkmale oder Zugehörigkeiten Schwierigkeiten erfahren, wie etwa ethnische Minderheiten, LGBTQ+-Personen oder Menschen mit Behinderungen. Diese Probleme können strukturelle Ungleichheiten und Diskriminierung widerspiegeln (Krapp 2017).[1]
[1] Krapp, Max-Christopher 2017: Wohnungspolitische Instrumente ohne Wirkung?. Aktuelle Herausforderungen der sozialen Absicherung des Wohnens. Bpb. Electronic Document: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/bauen-und-wohnen-2022/516383/wohnungspolitische-instrumente-ohne-wirkung/
Antimuslimischer Rassismus und Diskriminierung
Der antimuslimische Rassismus soll diskutiert werden, damit die Bekämpfung dieser Benachteiligung voranschreitet und ein gleichberechtigtes Zusammenleben gefördert wird. Aber was genau ist antimuslimischer Rassismus?
Antimuslimischer Rassismus bezeichnet die Diskriminierung von Muslim:innen oder als muslimisch gelesenen Personen, die aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit als fremd und anders wahrgenommen werden. Es ist eine Form des Rassismus, die auf der Annahme basiert, dass Muslime aufgrund ihrer Religion oder ethnischen Zugehörigkeit minderwertig oder bedrohlich sind. Diese Vorurteile können sich in verschiedenen Formen zeigen, von verbalen Angriffen über körperliche Gewalt bis hin zu struktureller Diskriminierung in Bereichen wie Beschäftigung, Bildung und Wohnen.[2]
[2] Keskinklic, Ozan Zakariya 2019: Was ist antimuslimischer Rassismus? Islamophobie, Islamfeiundlichkeit, Antmuslimischer Rassismus- viele Begriffe für ein Phänomen?. Bpb. Electronic Document: Was ist antimuslimischer Rassismus? | Infodienst Radikalisierungsprävention | bpb.de [letzter Zugriff: 14.05.2024].
Kultur und Identität
Für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ist es von großer Bedeutung, dass ihre eigene Identität und Kultur weiterhin ausgelebt werden kann. Diese kulturelle Vielfalt, die durch Migration in Deutschland entsteht, stellt eine Bereicherung dar und trägt zur kulturellen Vielfalt und Dynamik unserer Gesellschaft bei.
Die Diskussion über Kultur und Identität soll verdeutlichen, wie wichtig es ist, die kulturellen Wurzeln und Traditionen zu bewahren und zu respektieren, während gleichzeitig ein gegenseitiges Verständnis und eine gemeinsame Identität als Gesellschaft gefördert werden. Es geht darum, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen zu bauen und kulturelle Vielfalt als Stärke anzuerkennen. Diese Diskussion soll dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu fördern, in dem jede:r Einzelne seine/ihre Identität frei entfalten kann.
Ein modernes Integrationsverständnis
Die Diskussion um Integration hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Es geht nicht mehr nur darum, dass sich Migrant:innen an die hiesige Gesellschaft anpassen, sondern vielmehr darum, wie die Vielfalt unterschiedlicher Kulturen und Identitäten aktiv in das gesellschaftliche Leben integriert werden kann.
Ein modernes Integrationsverständnis sollte auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung basieren sowie die individuellen Bedürfnisse und Stärken der Menschen berücksichtigen. Es bedeutet auch, strukturelle Barrieren abzubauen, die einer gleichberechtigten Teilhabe entgegenstehen könnten. Diese Diskussion soll verdeutlichen, wie ein solches Verständnis zu einem inklusiven und vielfältigen Gemeinwesen beitragen kann.
Wen suchen wir:
Junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren: Wir laden euch ein, eure
Flucht- und
Migrationsgeschichte mit uns zu teilen. Eure Geschichten werden in Form einer
Ausstellung
und eines Theaterstücks verarbeitet, wobei eure aktive Beteiligung das Projekt
formt.
Akteurinnen und Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und verschiedenen
kulturellen und
religiösen Hintergründen: Wir möchten euer Wissen und eure Erfahrungen teilen,
um
einen vielfältigen Austausch zu ermöglichen.
Bürger:innen aus Düsseldorf, die Interesse am interkulturellen Austausch haben: Wenn ihr bereit seid, am Theaterstück zu arbeiten und die Flucht- und Migrationserfahrungen anderer zu berücksichtigen, seid ihr herzlich willkommen.